Uraufgeführt am 14.4.2015 am Theater und Orchester Heidelberg
Ab 4 Jahren
Neu erzählt nach
Motiven der Brüder Grimm
Zwei Erzähler finden eine Geschichte
von einem Jungen namens Daniel und seinen Eltern.
Daniel ist vier Jahre alt und Daniel
liebt das Meer und den Strand und Kirschen und seine Eltern. Daniels
Vater ist Fischer und die Mutter ist Ärztin, oder Sprengmeisterin,
oder Cowboy. Zusammen
leben die drei in einem Haus am Meer.
Dort haben sie ein kleines Fischerboot und es geht ihnen gut, bis
große Schiffe kommen und das Meer leer fischen. Und wenn ein Fischer
keine Fische fängt, um sie den Leuten zu verkaufen, die Fisch haben
wollen, dann verdient er nichts und wird arm.
Das große Haus am Meer wird zu teuer
und die kleine Wohnung im Hochaus in der großen Stadt zur einzigen
Alternative. Als Daniel und Daniels Eltern nach langer Zeit wieder
den gemeinsamen Strand besuchen, ist dort nichts mehr wie vorher. Mit
den großen Schiffen kam auch eine ratternde Fabrik, die nun dort
steht, wo früher das Haus von Daniel und seinen Eltern war.
In der gelben Brühe, die mal das Meer
war findet Daniel einen Mutantenfisch der Wünsche erfüllt.
Aber wie wünscht man sich das
Richtige? Was braucht man selbst? Was brauchen die Anderen?
Geschichten erzählen stiftet Nähe
zwischen Erzählern und Zuhörern, zwischen Eltern und Kindern.
Märchen erzählen stiftet Geborgenheit. Aber wie kann modernes
Märchen erzählen aussehen? Wie kann man Märchen neu
erzählen, Erzählkerne bewahren und trotzdem neue Erzählhaltungen
und aktuelle Themen erfinden. VOM FISCHER UND SEINER FRAU überträgt
ein in vielen Kulturen tradiertes Märchen in die Gegenwart, mischt
Live-Hörspiel, Erzähltheater, Animationen und Zeichnungen. Und
stellt die Frage, ob der Prozess des Erzählens nicht auch eine
Selbstermächtigung der Kinder (und des Erzählers) sein kann.
Märchen wird als Erfindung, als schöpferischer Akt, als
biographisches Spiel und auch als Chance repräsentative und
performative Darstellungsformen zu vereinen betrachtet.
Gemeinsames Entdecken, Wahrnehmen und
Erfinden steht im Zentrum.
Spieler / Peter
Lindhorst und Martin Schnippa
Regie und Musik /
Markolf Naujoks
Ausstattung / Marina
Stefan
Zeichnungen / Theda
Schoppe
Regieassistenz /
Sarah Wagner